Vielleicht habt ihr schon unsere schönen quadratischen Flyer gesehen. Es gibt nun die Möglichkeit, das Projekt zu unterstützen duch die Finanzierung eines “solidarischen Quadratmeters”.
Warum sollte ich das machen?
Als selbstverwaltetes Hausprojekt, das neben Wohnraum auch einen öffentlichen Raum für Veranstaltungen und Treffen bereitstellt, wird es im Haus nach der Sanierung eine Soli-Wohnung geben, in der Menschen, die sich in einer schwierigen Lebessituation befinden, zeitweise unterkommen können. Du kannst uns bei diesen Vorhaben unterstützen – z.B. duch Mithilfe auf unseren Baustellen bei der Haussanierung, duch Ideen und das Nutzen unseres öffentlichen Raumes, Direktkredite oder die Finanzierung eines solidarischen Quadratmeters.
Warum genau 7,49 €?
Der Betrieb des öffentlichen Raumes und der Soli-Wohnung kosten Geld – Geld, das wir gerne solidarisch auf vielen Schultern verteilen wollen. 7,49 € sind der festgelegte Quadratmeterpreis in der Gütze59, so finanzierst Du mit einer Spende in Höhe von 7,49 € im Monat, 1qm Freiraum oder 1qm Soli-Wohnung.
Wie geht das denn?
Kontaktiere uns über unsere E-Mail-Adresse (guetzeinfo@guetze59.de), dann richtest du einen Dauerauftrag ein oder füllst direkt einen Lastschrifteinzug aus.
In der Nacht vom 20. auf den 21. April 2024 wurden gegen 2 Uhr nachts zwei Scheiben in der Gütze von unbekannten Täter*innen eingeworfen. An einer der eingeworfenen Scheiben klebte ein Plakat, das an die rassistischen Mordanschläge von Hanau erinnert, bei denen neun Menschen getötet wurden.
Es wurde bei dem Angriff glücklicherweise niemand verletzt, da sich zu dem Zeitpunkt niemand in dem Raum befand. Ebensogut hätten die Steine aber auch schlafende Hausbewohner*innen verletzen können.
Zitat von einer Bewohner*in aus dem Haus: “Am Samstag hat es uns getroffen, doch uns ist bewusst, dass es sich bei so einer Tat um ein Abbild der Gesellschaft handelt. Immer offener wird nicht nur von der AfD, sondern auch von anderen Parteien Gewalt gegen marginalisierte Gruppen gefordert und ausgeübt, vom „Genderverbot“ in Stralsund bis zur Abschiebung aus dem Kirchenasyl in Schwerin. Wir finden es wichtig Meinungen, die in Opposition zu diesem bürgerlichen Konsens stehen, sichtbar zu machen und der rechten Gewalt, egal ob sie in Form von Steinen oder Worten kommt, die Stirn zu bieten.“
Wir wissen nicht, wer die Täter*innen dieses gezielten Angriffs waren und gehen von einer rechten Motivation aus. Dafür spricht auch, dass es keine spontane Aktion von Partygänger*innen auf dem Nachhauseweg war, da die Täter*innen schnell geflohen sein müssen. Das Datum des Angriffes erinnert an Aktionen aus den 90er Jahren, bei denen Neonazis anlässlich des Hitler-Geburtstages (20.4.) vielfach linke Projekte und Jugendzentren angriffen.
Angesichts des spürbaren Rechtsrucks mit enorm steigenden Angriffszahlen durch Neonazis, einem Aufstieg der AfD und ihrer Deportationspläne, sowie der Verfestigung rassistischer Zustände durch eine verschärfte Asylgesetzgebung, gilt es solche Angriffe ernstzunehmen. Wir bewerten den Vorfall nicht als isolierte Tat, vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Klimas in Greifswald, wo Einschüchterung, rassistische Stimmungsmache und das Erzeugen von Scheinskandalen durch Falschinformationen auf der Tagesordnung stehen.
In Greifswald hat sich die Frequenz der Angriffe von Rechts erhöht:
* 2022 versuchen rassistische Bürger_innen in MV und auch Greifswald die Unterbringung von Geflüchteten zu verhindern
* Im Herbst 2023 macht ein Studierender rassistische Angriffe auf ihn öffentlich
* Dezember 2023: rechte Männer schüchtern Bauarbeiter auf dem Gelände des Katapult Magazins ein, der rechte Montagsdemoorganisator Thomas Kerl betritt gegen den Willen der Redaktion das Gebäude, beschimpft und bedroht die Redaktionsmitglieder
* bei den Bauernprotesten im Januar 2024 sagt ein Redner unter lautem Beifall Hunderter (u.a. auch Neonazis) „leider haben wir ja noch das Wahlsystem“ und wettert mit antikommunistischen Statements
* Im Januar 2024 fährt Grit Wuschek und ihre Bürgerinitiative mit Lautsprecherwagen durch die Stadt und fordert einen Finanzierungsstopp für das Haus- und Kulturprojekt Straze.
Auch wenn diese Entwicklungen bedrohlich sind wollen wir klar machen: wir lassen uns nicht von der deutschen Realität einschüchtern, sondern treten faschistischen Tendenzen entschlossen entgegen.